Etappe 4 | Die Einsamkeit der Küste

SCHWIERIGKEITSGRAD 2 & 3

Startpunkt: Mirador Ses Barques

Endpunkt: Restaurante Es Vergeret Cala Tuent

Aufstieg: 335 hm | Abstieg: 745 hm

Strecke: 10 km | Zeit: circa 4 h

Vom Mirador de ses Barques führt der Weg durch alte Gehöfte, einsame Bergrücken und alte Wälder zur Cala Tuent.

Anforderung:  Der Weg ist meist gut ausgeschildert und gut begehbar. Du kommst gut bis zum Haus Sa Costera, jedoch wird der Weg vom Haus bis zum Versteck ist sehr verwildert und weglos. Die Aussicht entschädigt jedoch für die Anstrengung.

>> GPS Track hier downloaden

SCHWIERIGKEITSGRAD 4

Startpunkt: Hotel Es Port Port d’Soller

Endpunkt: Restaurante Es Vergeret Cala Tuent

Aufstieg: 860 hm | Abstieg: 840 hm

Strecke: 13,5 km | Zeit: circa 5 h

 

In Port Soller startet der Pfad und führt dich hinauf zur Höhe des Miradors de ses Barques. Du wanderst entlang der Nordküste und erreichst die einsam gelegene Cala Tuent.

Anforderung: Der Weg ist meist gut ausgeschildert und gut begehbar. Du kommst gut bis zum Haus Sa Costera, jedoch wird der Weg vom Haus bis zum Versteck ist sehr verwildert und weglos. Die Aussicht entschädigt jedoch für die Anstrengung.

>> GPS Track hier downloaden

Einkehrmöglichkeiten

Während der Wanderung kommst du in Balitx d‘ Avall vorbei. Dieser Bauernhof hat einen kleinen Barbetrieb. Besonders der frisch gepresste Orangensaft lohnt sich. Auch gibt es dort Pa amb Oli, eine mallorquinische Brotzeit. Dies ist die einzige Einkehrmöglichkeit bis Cala Tuent, in der Cala Tuent selbst gibt es keine Einkaufsmöglichkeit, Du solltest also alles Notwendige in Sóller kaufen und mit dem Gepäck transportieren lassen.

AUsblick über die schmugglerbucht

sa calobra und torrent de pareis

wissenswertes

POI – DAS HAUS VON SA COSTERA

Das Baumaterial für das Haus Sa Costera hat man aus dem Felsen bzw. der Steilküste gewonnen. An den „Cingle de n’ Amet“ (POI 3) befindet sich ein knapp 200 m hoher Felsvorsprung, woraus man den Stein für das Gebäude abgebaut hat. Dieser Felsvorsprung wurde auch als „Secret“, wie die Schmugglerverstecke genannt wurden, genutzt. Wie uns Tomeu berichtete, hat er von diesem Versteck das letzte Mal 1974 Tabak nach Fornalutx transportiert. Kurioserweise „halfen“ ihm dabei die Guardia Civil, wie er uns mitteilte:

„Die Guardia Civil kam öfter auf ihrer Runde durch das Dorf (Fornalutx) bei unserem Haus vorbei und wenn sie meinen Vater sahen, hielten sie auf einen Plausch an. Du musst Dir vorstellen, zu jener Zeit gab es nicht sehr viel Arbeit für sie. Also hat man sich getroffen und auch mal ein „Escambrins“ oder „Truc“ (mallorquinische Kartenspiele) gespielt. Mehr als einmal kamen wir mit den Maultieren voll beladen mit Säcken voll Holzkohle von Sa Costera. Unter der Holzkohle hatten wir Kaffee und Tabak deponiert. Als wir nun zu Hause ankamen, forderte mein Vater nun die Guardia Civil auf, ob sie denn nicht beim Entladen der Maultiere helfen könnten. Wie sich dies gehörte, halfen sie uns auch alle Säcke ins Haus hinein zu tragen. Ich kann aber schwören, dass sie niemals was von der wirklichen Ladung wussten. Auch haben wir niemals die Guardia Civil bestochen…“

Sa Costera és un bordell. Ple d’aritges i batzers.

Qui hi va gras hi perd es greix. I qui hi va prim hi perd sa pell.

Sa Costera ist wie ein Bordellvoll mit Tücken und Schlägen.

Wer fett hingeht verliert das Fett. Wer dünn hingeht verliert die Haut.

Dieses mallorquinische Sprichwort, welches wir von Tomeu Vicenç Arbona (geb. 1936) hörten, beschreibt wohl am besten die Region zwischen Sóller und der Cala Tuent. Nach dem Coll de Biniamar bekommen wir bald schon zu sehen, was er meinte.

„Sa Costera gehörte der Mutter meines Vaters. Wir wohnten in Fornalutx, pflegten jedoch dieses Stück Land zur Feigenernte oder auch zur Olivenernte; es wurde alles genutzt, nichts wurde vergeudet. Noch dazu hatten wir eine Herde Schafe und einen kleinen Gemüsegarten neben „Sa Fabrica“. Da gab es das ganze Jahr über Wasser.  Es war ein zähes Leben ohne Strom und ohne all die Annehmlichkeiten, welche wir in Fornalutx hatten. Im Winter waren die Tage sehr kurz, ab 3 Uhr nachmittags kam keine Sonne mehr über die Berge.“